Balintgruppe
Arzt-Patienten-Beziehung
In der regelmäßigen Gruppensitzung wird über Arzt-Patienten-Beziehungen aus der Praxis gesprochen, die die jeweiligen Ärzte und Psychotherapeuten erhellt haben möchten. In der kollegialen Gruppe wird keine Krankenkartei benutzt, sondern die Begegnung mit dem Patienten wird aus der Erinnerung erzählt. Anhand der Assoziationen der Gruppenmitglieder zum vorgestellten Fall entsteht ein komplexes Bild der Beratungsbeziehung. Der jeweils Vortragende hört anschließend schweigend zu, bekommt durch Zuhören Anregungen für eine neue Sichtweise und lernt über die Krankheit hinaus, die Gesamtpersönlichkeit des Patienten zu betrachten.
Verständnis und Wissen
Das Ziel ist eine verbesserte Arzt-Patient-Beziehung, die schließlich zu einem genaueren Verständnis und einer optimalen Behandlung des Patienten führen soll. Die Phantasie der Teilnehmer wird gefördert. Sie erhalten keine konkrete Verhaltensanweisung, aber ein besseres Verstehen, erweiterte Handlungsoptionen und Wissen über psychodynamische Vorgänge. Es wird ein leichterer Zugang zum Patienten möglich, Verständnis für die echten Nöte, Verringerung des Medikamentenverbrauchs des Patienten und der Notfallhausbesuche sowie insgesamt mehr Effizienz in der Behandlung.
Bestandteil der Facharzt-Weiterbildung
Die Teilnahme in einer Balintgruppe (mindestens 15 Doppelstunden) ist in verschiedenen Facharzt-Weiterbildungsordnungen als Bestandteil vorgesehen. Sie ist bei der Abrechnung von Leistungen der psychosomatischen Grundversorgung notwendig.
Ärzte und Therapeuten nutzen die Teilnahme an kontinuierlichen Balintgruppen auch, um belastende Arzt-Patient-Beziehungen oder Schwierigkeiten im beruflichen Umfeld zu bearbeiten und besser zu verstehen. Damit gelingt es ihnen leichter, sich abzugrenzen, weniger emotionale Belastung bei der Arbeit zu empfinden und einem eigenen „Burn-out“ vorzubeugen.
Kontaktieren Sie mich gern, wenn Sie Interesse an einer Balintgruppe haben.