Lehrer Coaching nach dem Freiburger Modell

Fortgesetzt gestörte Beziehungsabläufe lassen den Menschen krank werden. Deshalb sind im Lehrerberuf, in dem das Beziehungsgeschehen eine herausgehobene Rolle spielt, vorbeugende Maßnahmen gegen psychosomatische Erkrankungen besonders wichtig. Das Lehrer-Coaching nach dem Freiburger Modell soll Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit bieten, ihre Gesundheit zu schützen, indem sie ihre Kompetenz im Bereich der beruflichen Beziehungsgestaltung verbessern. Potentiell stresserzeugende Situationen können dann konstruktiv begegnet werden.

Dieses präventive Angebot ist sowohl für im Dienst stehende Lehrkräfte als auch für Referendare und Lehramtsstudenten geeignet und wurde im Rahmen des von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin geförderten Projektes „LANGE LEHREN“ (Professor Bauer, Universität Freiburg) erfolgreich evaluiert. Es ist auch für Schulleiter/innen sehr geeignet, die jedoch für sich eigene Gruppen haben sollten. Die Gruppen können Kollegen/innen nur aus einer Schule oder eine Mischung aus verschiedenen Schulen enthalten.

Coachinggruppen

Die Coachinggruppen werden in zehn Doppelstunden wohnortnah durch eine medizinische Expertin mit abgeschlossener psychotherapeutischer Ausbildung moderiert. Jede Gruppe besteht aus maximal 12 Teilnehmern.

Es gibt fünf thematische Module:
1: Informationen zu Auswirkungen von Beziehungserfahrungen auf die Gesundheit, Entspannungsübungen.
2: Persönliche Einstellungen zum Beruf
3: Beziehungsgestaltung zu Schülern
4: Beziehungsgestaltung mit Eltern
5: Spaltungstendenzen versus kollegialer Zusammenhalt

Coachingarbeit

Das Freiburger Modell der Coachingarbeit ist ein Kompromiss zwischen thematischer
Teilstrukturierung (um den Zugang zu den zentralen Themen zu erleichtern) und Bearbeitung von den Teilnehmern eingebrachten, erlebten Sequenzen aus dem Schulalltag. Das Potential der Gruppe soll als erweiterter Reflexionsraum genutzt werden (Balintgruppenarbeit). Derjenige, der einen Vorfall oder eine Sequenz aus dem Schulalltag berichtet hat, hält sich zunächst schweigend ganz zurück. Die Gruppe denkt sich in die geschilderte Sequenz und in deren verschiedene Teilnehmer hinein. Entscheidend ist dabei nicht, was „richtig“ war oder ist, sondern die Gruppe darf „phantasieren“, wie sich die Personen gefühlt haben und wie die Zusammenhänge gewesen sein könnten. Entscheidend ist eine umfassende Ausschöpfung der Möglichkeiten des Perspektivwechsels und ein dadurch möglicher Zuwachs an Verstehen.

Diese etwa 30minütige „Einfühlungsphase“ der Gruppe wird von der Moderatorin begleitet, sie beschränkt sich darauf, den Fortgang der Arbeit anzuregen und Einfälle zu sortieren. Im Anschluss an diese Phase wird derjenige, der die Sequenz eingebracht hat, wieder in die Gruppe „zurückgeholt“, und es erfolgt ein abschließender Austausch. In der Regel zeigt sich, dass die Einfälle und Phantasien der ganzen Gruppe, eine Reihe von wichtigen Erkenntnissen und dadurch neue Handlungsoptionen ermöglichen.

Schulische Lehrkräfte können von diesem Coachingangebot gesundheitlich profitieren.
Daten der Freiburger Studie zeigen, dass sich die Teilnehmer an „Lehrer-Coachinggruppen nach dem Freiburger Modell“ auf verschiedenen Gesundheitsskalen in ihrem gesundheitlichen Befinden verbessert haben.

Für weitere Informationen und Terminabsprachen rufen Sie mich gern an oder schreiben mir eine E-Mail.

„Alle Erweiterung unserer Erkenntnis entsteht aus dem Bewusstmachen des Unbewussten.“

Nietzsche