Traumatherapie

Was ist ein Trauma?

In der Psychologie ist ein Trauma eine Verwundung der Psyche durch einen seelischen Schock. Dies kann z.B. ein belastendes Erlebnis, eine außergewöhnliche Bedrohung oder eine Katastrophe sein, die ein Gefühl tiefer Verstörung, Ohnmacht und Ausgeliefertsein hervorrufen. Werden traumatische Erfahrungen nicht verarbeitet, können verschiedene Störungen entstehen, wie die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Angststörungen, depressive und dissoziative Störungen und Suchterkrankungen. Es sollte möglichst rasch eine Traumatherapie begonnen werden.

Phasen in der Traumatherapie

Es gibt diverse Therapiemethoden, die miteinander kombiniert werden können. Als am wirksamsten gelten die Kognitive Verhaltenstherapie und EMDR (Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung). Die Therapie verläuft meist in drei Phasen. In der ersten Stabilisierungsphase geht es darum, Sicherheit herzustellen und dafür zu sorgen, dass keine weiteren Traumatisierungen mehr stattfinden können. Techniken werden erlernt, um Gefühle zu regulieren und innere Sicherheit zu erreichen.

Danach erfolgt die Phase der Trauma-Konfrontation. Durch das Erinnern an das traumatische Geschehen können die Erfahrungen verarbeitet werden, so dass dieses Erlebnis integriert wird und sich wieder ein Gefühl von Ganzheit und Gesundheit einstellen kann. In der dritten Phase, der Integrationsphase, geht es um den Neubeginn im Alltag, hierbei werden Partner und Angehörige einbezogen, körpertherapeutische Verfahren und falls erforderlich Psychopharmaka angewandt.

Behandlung einer Akuten Belastungsreaktion

Es wird zwischen Maßnahmen der psychischen Ersten Hilfe und der psychologischen Frühinterventionen unterschieden. Die psychische Erste Hilfe erfolgt direkt am Ort des traumatischen Geschehens und soll in der Situation psychische Unterstützung geben. Der Behandler vermittelt ein Gespräch der Sicherheit, hört zu und ermuntert, Gefühle zuzulassen.

Bei der psychologischen Frühintervention kommen Maßnahmen zum Einsatz, die die aktuellen Symptome (wie z.B. emotionale Taubheit, Wahrnehmungsstörung, Depersonalisation. emotionale Schwankungen) lindern sollen. Die Entwicklung einer PTBS soll verhindert werden.

Debriefing in der Kritik

Das Debriefing, ein Entlastungsgespräch, soll heutzutage nicht mehr angewendet werden. Hierbei lässt man den Patienten das traumatisierende Erlebnisse immer wieder erzählen, damit die Erregung nachlässt und eine gewisse Verarbeitung des Traumas stattfindet. Studien zeigen allerdings, dass das Debriefing die Erinnerungen an die traumatischen Erlebnisse noch verstärken kann.

„Alle Erweiterung unserer Erkenntnis entsteht aus dem Bewusstmachen des Unbewussten.“

Nietzsche